Spenden ja – aber effektiv!

Portemonnaie mit Euros, Foto: Traumrune

Weil die Bereitschaft zu spenden und Gutes zu tun bei den Deutschen selten größer ist als zur Weihnachtszeit, wird dieser Umstand auch jedes Jahr aufs Neue von echten wohltätigen Organisationen aber auch von Betrügern ausgenutzt. Wie kann man die einen von den anderen unterscheiden? Auf die Tränendrüse wird schließlich so gut wie immer gedrückt, wenn sich erst das Herz und dann auch das Portemonnaie möglichst schnell öffnen sollen.

Die Spendenindustrie in Deutschland ist seit dem Wegfall des Sammlungsgesetzes  ohne staatliche Aufsicht und völlig außer Kontrolle geraten. Heute darf jeder ohne Anmeldung und Genehmigung Sammlungen durchführen. Ganz gleichgültig ob auf dem Marktplatz oder an privaten Haustüren. Wie der relativ neuartige Handel mit sogenannten „Wühltischwelpen“, ist das Geschäft mit (Mit-)Leid wohl noch nie so lukrativ gewesen wie zur Zeit.

Einen schnellen Einblick in das Thema bietet Stiftung Warentest in der Ausgabe 12/2006.
http://www.test.de/Spenden-In-die-richtigen-Haende-1448225-0/

Unter den Tipps von Stiftung Warentest steht gleich an erster Stelle:

Mitleid. Eine Spende ist freiwillig. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Stark gefühlsbetonte und dramatisierende Werbung, mitleiderregende Fotos und Texte mit drastischen Schilderungen des Elends sind ein Zeichen für Abzocker.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet Hilfsorganisationen (auf Antrag jener Organisationen selbst) zwar unabhängig aber gegen eine Gebühr und ist die anerkannte Prüfinstanz Deutschlands. Das von der DZI vergebene Spendensiegel gilt für ein Jahr.  Die Organisationen in der Datenbank des DZI sind nach Arbeitsbereichen online einzusehen. Wichtig zu bedenken ist hierbei, dass große Organisationen sich die Gebühr für das Spendensiegel eher leisten können als kleine Organisationen, obwohl Letztere genauso vertrauenswürdig sein können!

Auch die Verbraucherzentralen  sind eine gute Informationsquelle vor Ort. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen  hält im Artikel „Adventszeit ist Spenderzeit – Woran man wahre Wohltäter erkennt“ gute Tipps parat.

Stefan Loipfinger, Journalist und Gründer von CharityWatch.de, ist „fest überzeugt, dass Transparenz im Spendenbereich irgendwann selbstverständlich sein wird.“ CharityWatch hat ebenfalls eine Datenbank  zur Überprüfung spendensammelnder Organisationen. Besonders im Bereich Tierschutz soll es viele unseriöse und skrupellose Geldmacher geben. Mit welchen Tricks in Netzwerken wie Facebook gearbeitet wird, zeigt ein Video-Beitrag in der WDR Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ vom 8.12.2013. 

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