Eine gefühlte Woche vor der Jahreswende knallt es hier und dort so ganz ohne Vorwarnung. Das sind die ersten Warnschüsse, die nicht nur die bösen Geister dieses Jahres verschrecken, sondern auch von wilden Tieren in Wald und Flur und unseren Haustieren als sehr bedrohlich empfunden werden.
Während sich die menschlichen Zweibeiner so auf die Silvesternacht einstimmen, würden sich die Tiere am liebsten einen Bunker bauen, sich einfach wegbeamen oder in Luft auflösen. Wo soll tier (klein geschrieben) vor lauter Schreck bloß hin?
Am besten man reist in Gegenden, wo diese kreischenden, pfeifenden Heuler nicht gezündet werden (dürfen): wie z.B. ins Alte Schleusenwärterhäuschen im Alten Land. Die Samtgemeinde Lühe hat (bis auf ganz wenige Ausnahmen) ein Böllerverbot verhängt. Die Behörde argumentiert damit, dass es hier viele alte reetgedeckte Häuser und Baudenkmäler von „unschätzbarem kulturellen Wert“ gibt. Pyrotechnische Gegenstände dürfen im Umkreis von 200 Metern um brandgefährdete Gebäude (Reetdach-Häuser) nicht benutzt werden.
Im Jahr 2006 setzte ein bloßer Funke einer bereits ausgebrannten Rakete ein Reetdach in Brand. Innerhalb weniger Sekunden ging es lichterloh in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte es nicht mehr retten. Wer nun dennoch innerhalb der Gefahrenzonen (beispielsweise entlang des Lühedeichs) Gebrauch von Feuerwerkskörpern macht, muss mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 €uro rechnen.
Da freuen sich doch alle Tiere auf eine entspannte und ruhige Nacht. Wer trotzdem ein paar Feuerwerke über Wedel oder Hamburg aus sicherer Entfernung sehen möchte, der braucht nur an die Elbe zum Lüheanleger zu gehen. Das sind vom Häuschen nur ein paar Minuten Fußmarsch.