Apfelsaison im Alten Land

Rote Äpfel an Plantagenbäumen

Rote Äpfel an Plantagenbäumen

Im Paradies war er die „Frucht der Erkenntnis“, die verbotene Frucht, der Adam und Eva nicht widerstehen konnten. Seit wenigen Tagen dreht sich auch im Alten Land wieder alles um ihn – den Apfel. Seine Erntezeit (August bis November) ist hier die wichtigste Saison überhaupt. Die ist nun eröffnet. Am 4. September spendete die Region Altes Land zu diesem Anlass rund 600 Kilo des knackigen Obstes der „Hamburger Tafel“. Die Übergabe fand auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGS) in Hamburg-Wilhelmsburg statt.

Pro Jahr isst jeder Deutsche (oder in Deutschland Lebende) durchschnittlich 26 Kilo Äpfel. Das macht diese Frucht zum Lieblingsobst der Nation. Diese Beliebtheit und dessen Bedeutung spiegelt sich in den ökonomischen Zahlen. Ungefähr 90 Prozent der Anbaufläche in diesem Landstrich sind Apfelplantagen. Was wäre das Alte Land ohne den Apfel?

Die ersten Äpfel (wie z.B. der feinsäuerliche „Jamba“ und der süß-säuerliche „Astramel“)  gibt es ausschließlich nur im Direktverkauf in den Ständen auf oder vor den Obsthöfen. Die Frühäpfel werden bereits Mitte August gepflückt und sind nur wenige Wochen lagerfähig.

In diesem Jahr setzt die Ernte jedoch wie bei allen anderen Obstsorten erst zwei Wochen später ein. Der Winter blieb zu lange; das Frühjahr war zu nass; die Bestäubung durch die fleißigen Bienen war durch die ungünstigen Witterungsbedingungen bescheiden. Infolge dessen wurden die Apfelblüten erst verzögert, wenn überhaupt, befruchtet. Dann froren auch noch viele Knospen ab. Es bildeten sich daher viel weniger Früchte aus.

Die nordische Apfelwanze tat ihr übriges. Die Obstbauern rechnen mit einem Ernteausfall von etwa 30 Prozent. Statt einem Ertrag von 280.000 Tonnen, erwarten sie nur 200.000 Tonnen. Weil chemische Substanzen zur Bekämpfung der Wanze an der gewässerreichen Niederelbe gesetzlich nicht zugelassen sind, fordern die Obstproduzenten nun Abhilfe. Im Prinzip ist die Herausforderung, Gewässerschutz und Pflanzenschutz miteinander in Einklang zu bringen. Wie die Bienen vor den Pestiziden geschützt werden sollen, ist bisher nicht im Gespräch.

 

Der dieses Jahr sehr warme und vor allem sonnige Sommer hat dafür einiges wieder gut gemacht. Das Obst ist süßer als sonst, weil sich mehr Zucker im Fruchtfleisch bilden konnte. Dadurch, dass weniger Früchte an den Bäumen hingen, haben sie sich nicht gegenseitig beschattet und konnten so die Sonnenstrahlen besser aufnehmen. Die gewünschte Endgröße eines Apfels im Alten Land liegt bei ungefähr 70 Millimeter Durchmesser.

Er schmeckt frisch vom Baum, als Apfelkuchen in gemütlicher Runde, in Salaten, als Apfelmus, Liebesapfel, oder auch später zur Weihnachtszeit als Bratapfel aus dem Ofen. Selbstverständlich werden Äpfel auch zu Saft oder „Most“ und Apfelwein weiterverarbeitet. Manche mögen auch Apfelgelee auf dem Frühstücksbrötchen. Die großen, roten Früchte in den relativ kleinen Bäumen sind ein malerischer Anblick. Im Altweibersommer geradezu märchenhaft. Ja, die Apfelzeit ist eine ganz besondere Jahreszeit.

Am 15. September ( 13.00 – 18:00 Uhr) findet auf dem Marktplatz in Steinkirchen das 11. Apfelfest mit buntem Unterhaltungsprogramm statt.  Den Höhepunkt bildet die Krönung der neuen Apfelkönigin, der „Ollanner Appelkeunigin“.  Mehr Wissenswertes rund um die Apfeltage im Alten Land gibt es hier:  http://www.tourismus-altesland.de/altlaender-apfeltage .

Hier geht es zum Obstbauzentrum Esteburg in Jork-Moorende.  http://www.esteburg.de/

Wikipedia gibt in einer Tabelle mit Fotos einen Überblick darüber, wie viele verschiedene Apfelsorten es gibt, wie sie sich voneinander unterscheiden, und wo sie wann zum ersten Mal entdeckt wurden. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Apfelsorten

Für alle Leckermäulchen und Backfreunde hier ein veganes Apple Pie Rezept für die Apfelsaison.

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